Aktuelles
Umkämpfte Erinnerungen im deutschen Südwesten
Das Thema Erinnerung hat in der aktuellen gesellschaftlichen Debatte Konjunktur. Im vorliegenden Band nähern sich die Autorinnen und Autoren dem Phänomen in fünf thematischen Schwerpunkten an: Es wird der Bogen gespannt von Erinnerungskämpfen in der Frühen Neuzeit, über das lange 19. Jahrhundert, die Erinnerung an den Nationalsozialismus sowie die Deutungshoheit des Erinnerns im musealen und kommunalen Raum bis hin zur aktuellen Debatte um die Erinnerung an die Kolonial- und Migrationsgeschichte.
Die Beiträge machen das Potential des historischen Zugriffs im regionalen Kontext sichtbar. Zugleich verweisen sie auf die Wirkmächtigkeit und Beständigkeit einmal eingeprägter Erinnerung. Ebenso wird darauf aufmerksam gemacht, dass stets die jeweils herrschenden territorial-staatlichen, herrschaftlich-politischen und konfessionell-kulturellen Bedingungen in die Analysen einbezogen werden müssen. Dieser Band gibt einen aktuellen Überblick über den Stand der Forschung zur Erinnerungskultur und den Erinnerungskämpfen im deutschen Südwesten.
Umkämpfte Erinnerungen im deutschen Südwesten, Senta Herkle, Sabine Holtz, Sylvia Schraut (Hgg.)
Veröffentlichungen der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg Reihe B: Forschungen, Band Nr. 236, 28,-
Tagungsbericht "Streit unter Schwestern" – Feministische Konflikte, Debatten und Lösungen von 1800 bis heute "
Welchen Mehrwert haben Streit und das Nachdenken über Streit in feministischen Bewegungen? Unter diese Leitfrage stellten die Veranstalterinnen in Kooperation mit der Landezentrale für politische Bildung Baden-Württemberg die Tagung „Streit unter ‚Schwestern‘“ – Feministische Konflikte, Debatten und Lösungen von 1800 bis heute. Mit der dreitägigen Konferenz beging der Verein von Frauen & Geschichte Baden-Württemberg e.V. im Haus auf der Alb in Bad Urach zugleich sein 30jähriges Jubiläum.
Der Tagungsbericht von Benita Baum, Historisches Institut, Universität Mannheim kann unter https://www.hsozkult.de/conferencereport/id/fdkn-151452 weitergelsen werden.
Frauen und Arbeit in Mannheim - Zeitzeuginnen im Interview
Ein Projekt von Frauen & Geschichte Baden-Württemberg e.V.
2024 wurde die Kontaktstelle Frau und Beruf Mannheim - seit 2016 Kontaktstelle Frau und Beruf Mannheim - Rhein-Neckar-Odenwald - 30 Jahre alt. Die Kontaktstelle wurde gegründet, um Frauen nach der Familienzeit oder aus der Arbeitslosigkeit heraus den Wiedereinstieg in den Beruf zu ermöglichen. Dieses Jubiläum war Anlass, nach Erwerbsbiografien von Frauen zu fragen und Frauen kennenzulernen, die in unterschiedlichen Berufen und Funktionen die Frauenerwerbsarbeit in Mannheim mitgeprägt haben. Gefragt haben wir zehn Zeitzeuginnen - von der Verkäuferin und Gewerkschaftssekretärin über die Hochschulprofessorin bis zur Politikerin - nach ihren Ausbildungen, ihrem Karriereweg und wie die Tatsache, dass sie eine Frau sind, ihren Berufsweg beeinflusst hat. Wie haben Familie und Schule diese Frauen geprägt? Spielte das Thema Vereinbarkeit von Beruf und Sorgearbeit in ihrem Berufsleben eine Rolle? Haben sie persönlich Diskriminierung und Sexismus erfahren? Welche Rolle spielte es, eine Mannheimer*in zu sein?
Hier gehts zu den ersten Interview, die nach und nach eingestellt werden. Das Ende des Projekts ist für 2. Halbjahr 2025 geplant:
https://zeitzeugen.marchivum.de/de/zeitzeugen/frauen-und-arbeit-in-mannheim
Frauen & Geschichte Baden-Württemberg trauert um Ute Scherb
Frauen & Geschichte Baden-Württemberg e.V.: Partizipation und Geschlecht
Seit Beginn der Frauenbewegung im 19. Jahrhundert, kämpfen Frauenrechtlerinnen um gleichberechtigte Teilhabe in Bildung, Beruf, Politik sowie in zivilgesellschaftlichen und internationalen Organisationen. Welche gesellschaftlichen Rahmenbedingungen trafen Frauen im 19. und 20. Jahrhundert an, welche Handlungsspielräume und -orte nutzten sie und welche Strategien entwickelten sie, um ihre Rechte zu erkämpfen? – Die versammelten Aufsätze beleuchten diese und weitere Fragen. Zudem wird die Frage gestellt, wo wir heute stehen, wie Errungenschaften gesichert und feministische Gleichstellungspolitik, der es nach wie vor bedarf, vorangetrieben werden kann.
Tagungsband „Partizipation und Geschlecht“ Handlungsspielräume von Frauen im 19. und 20. Jahrhundert
herausgegeben für Frauen & Geschichte Baden-Württemberg von Gabi Gumbel, Gabriele Pieri, Corinna Schneider, Prof. Dr. Sylvia Schraut, Helmer Verlag , Roßdorf, 2023, 328 Seiten, ISBN 978-3-89741-474-, 28,- Euro
Neues Projekt von Frauen & Geschichte: Wiki-Women. Geschichte(n) schreiben
Mural am Lisette-Hatzfeld-Platz in Mannheim - erfolgreiche Kooperation von Frauen & Geschichte und der Initiative "Frauenwege im Almenhof"
Den Bemühungen der Initiative „Frauenwege im Almenhof“ (Mannheim) ist es zu verdanken, dass der östliche Teil des 48er-Platzes im Mannheimer Stadtteil Almenhof im Jahr 2021 nach Lisette Hatzfeld benannt wurde. Sie hatte sich am 26. April 1848 aktiv an den Kämpfen an der Rheinbrücke nach Ludwigshafen beteiligt. Damit wurde nach 100-jährigem Bestehen des Stadtteils endlich auf die Bedeutung von Frauen in der 1848er-Revolution verwiesen.
Seit Ende Mai 2022 zieren nun Murals die Stirnseiten der den Platz umrahmenden Bunker. Auf der Einweihungsfeier der vom Duo Sourati gestalteten Wandgemälde waren mehr als 100 Personen anwesend. Schon zuvor hatten zahlreiche Anwohner:innen ihre Begeisterung über das Wandgemälde und die damit verbundene Aufwertung des Platzes ausgedrückt.
Auf der Einweihungsfeier selbst würdigten die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Mannheim Zahra Deilami und die Bürgermeisterin Diana Pretzell das Projekt.
Einen Bericht des Mannheimer Morgen zum Beginn der Arbeiten am Mural finden Sie hier:
Tagungsbericht erschienen: Umkämpfte Erinnerungen im deutschen Südwesten
Tagungsbericht erschienen: Partizipationsräume von Frauen in Geschichte und Gegenwart
Neues Format bei Frauen & Geschichte: Werkstattgespräche online
Unser neues Format „Werkstattgespräche“ bietet die Möglichkeit online Projekte vorzustellen und zu diskutieren.
Leseempfehlung: Blog zu Lesbische Lebenswelten im deutschen Südwesten
„Alleinstehende Frauen“, „Freundinnen“, „Frauenliebende Frauen“ – Lesbische Lebenswelten im deutschen Südwesten (ca. 1920er-1960er Jahre) ein Forschungsprojekt an den Universitäten Freiburg und Heidelberg zur Geschichte frauenliebender Frauen. Im Blog berichtet das Forschungsprojekt in regelmäßigen Abständen mit kurze Artikeln über erste Ergebnisse und Überlegungen. Reinlesen lohnt sich. https://lesbenwelt.hypotheses.org/
März 2024: Ergebnisse des Anforschungsprojektes „Alleinstehende Frauen“, „Freundinnen“, „Frauenliebende Frauen“ – Lesbische Lebenswelten im deutschen Südwesten (ca. 1920er-1960er Jahre) sind in einem Booklet als open acess erschienen. Hier gehts zum Link: Booklet