Denk-Tage im August

02. August: Marianne Weber (1870–1954)
Frauenrechtlerin, Parlamentarierin

Marianne Weber (1870-1954) war weit über ihre Wahlheimat Heidelberg hinaus als Frauenrechtlerin bekannt. Als Parlamentarierin der ersten Stunde setzte sie 1919 Maßstäbe. Warum nur blieb sie vor allem als Frau und Nachlassverwalterin des berühmten Soziologen Max Weber in Erinnerung?

04. August: Anna Blos (1866–1933)
Vorkämpferin für eine Frauengeschichte

Anna Blos war SPD-Politikerin, Lehrerin, Autorin und Frauenrechtlerin. Besonders gewürdigt werden muss sie als Wegbereiterin für eine neue Frauengeschichte. Und ganz nebenbei war sie als Ehefrau von Wilhelm Blos die erste First Lady von Württemberg. Am 4. August 2021 wäre sie 155 Jahre alt geworden.

10. August: Gehören Frauen auf den Denkmalsockel?

Ja, fand eine von Tübingerinnen ausgehende Initiative und hob Ottilie Wildermuth (1817-1877) feierlich aufs Postament. Trotzdem: die Denkmallandschaft blieb bis heute männlich dominiert. Woran es liegt? Darauf gibt die Beschäftigung mit dem am 10. August 1887 auf der Tübinger Neckarinsel enthüllten Denkmal für die weit über ihre schwäbische Heimat hinaus bekannte Erfolgsschriftstellerin eine Antwort.



13. August: Marie Geck (1865–1927)
Politikerin, Redakteurin und Geschäftsfrau

Marie Geck schrieb regelmäßig für die von Clara Zetkin herausgegebene „Gleichheit“ und mischte sich als eine der ersten Armenrätinnen ab 1903 in die Offenburger Kommunalpolitik ein. Während der monatelangen Abwesenheiten ihres Mannes sorgte die fünffache Mutter als Herausgeberin sowie Redakteurin für das pünktliche Erscheinen der Lokalzeitung „D’alt Offeburger“ und führte allein die dazu gehörige Druckerei, womit sie den Familienunterhalt sicherte.

17. August: Ingeborg Nikitopoulos (1941–2017)
Die Unbequeme. FDP-Politikerin und Mitbegründerin des Mannheimer Autonomen Frauenhauses

Ingeborg Nikitopoulos war eine im besten Sinne sozialliberale Politikerin, die sich energisch für die Schaffung der Stelle einer Frauenbeauftragten in Mannheim einsetzte. Sie war Gründungsmitglied von Pro Familia Mannheim und trug maßgeblich zur Gründung des Mannheimer Autonomen Frauenhauses bei.

19. August: Helene Hecht (1854–1940)
Jüdische Kunstmäzenin, gestorben 1940 während der Deportation nach Gurs

Im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts war sie ein Mittelpunkt der Mannheimer Kunst- und Kulturszene. Seit 2010 werden mit dem Helene-Hecht-Preis herausragende kulturschaffende Frauen in der Metropolregion Rhein-Neckar geehrt.

24. August: Helene Schoettle, geb. Osswald (1903–1994)
Stuttgarter Kommunalpolitikerin

Eine charakteristische Lebenshaltung der Kommunalpolitikerin und langjährigen SPD-Stadträtin im Stuttgarter Gemeinderat (1951–1975) Helene Schoettle kann mit zwei Worten - Hilfe und Sorge für andere - beschrieben werden.

31. August: Ida Kerkovius (1879-1970)
Künstlerin

Assistentin von Adolf Hölzel in Stuttgart, Schülerin am Bauhaus in Weimar, vertreten auf der Ausstellung „entartete Kunst“ 1937 in München; dabei doch beruflich erfolgreich, selbstständig, innovativ und treibende Kraft in der deutschen Kunstszene der Nachkriegszeit. Das alles ist Ida Kerkovius, die am 31. August 1879 geboren wurde.