29. Juni: Dorothea Catharina (Katharina) Wespin (1810-1887)
Stiftungsgründerin

Catharina Dorothea Wespin, geboren am 4. Oktober 1810 in Mannheim, war die Tochter des Johann Philipp Wespin († 1834), Spielkartenfabrikant in Mannheim und Karlsruhe, und der Catharina Wespin († 1813) geb. Neiner. Sie wuchs in Mannheim mit ihren drei älteren Brüdern im katholischen Elternhaus unter der Adresse H 2,3 auf. Über ihre Ausbildung ist nichts bekannt. Nach dem Tode des Vaters führten die Brüder Andreas Philipp, Carl Friedrich und Johann Gustav gemeinschaftlich die Geschäfte in Mannheim (P 4,11) und in Karlsruhe (Kreuzstraße 20). Nach dem Tode von Johann Gustav am 2. April 1841 führten die beiden Brüder Andreas Philipp und Carl Friedrich die Geschäfte fort, wie einer Anzeige in der Karlsruher Zeitung zu entnehmen ist.
Über Catharinas (Katharina) Leben ist wenig bekannt. Sie blieb alleinstehend und hatte keine Kinder. Sieben Jahre vor ihrem Tod zog sie zu ihrer Familie nach Karlsruhe, wo sie am 29. Juni 1887 verstarb.

Bereits 1870 gründete Catharina Dorothea Wespin testamentarisch die Familie Wespin Stiftung Mannheim, weil sie gegen Armut und Not ankämpfen wollte. Dazu vermachte sie ihr gesamtes Vermögen ihrer Geburtsstadt Mannheim. Das erste Ziel der Stiftung war ein Waisenhaus für Knaben, um diesen eine sorgfältige Erziehung und eine gute Pflege zukommen zu lassen. Nach ihrem Tod 1887 wurde die Stiftung errichtet und das Waisenhaus in der Seckenheimer Straße 39 am 29. Juni 1893 eingeweiht (siehe Foto). Während des zweiten Weltkrieges wurde es zerstört und 1952 wieder aufgebaut. Später wurde das Heim in den Stadtteil Vogelstang (Mecklenburger Str. 56) verlegt. Die Familie Wespin Stiftung ist noch heute Träger des Kinder- und Jugendhilfezentrums Wespinstift.

Als Ehrung wurde 1907 in der Schwetzingerstadt eine Straße nach ihr benannt: die Wespinstraße. Diese beginnt in der Otto-Beck-Straße und endet in der Weberstraße.