08. Mai: Margarethe Oppenheimer (1892-1942)
Lehrerin, Leiterin des Israelitischen Waisenhauses in Mannheim


Margarethe Oppenheimer, 1939
Margarethe Oppenheimer war als Jüdin den nationalsozialistischen Verfolgungen ausgesetzt. Sie stellte das Leben mehrerer Waisenkinder vor ihres und wurde 1942 mit 49 Jahren nach Auschwitz deportiert und ermordet.
Margarethe Oppenheimer, als Margarethe Krämer geboren, erblickte am 8. Mai 1892 als erstes von zwei Kindern in Mannheim das Licht der Welt. Ihre Eltern waren Moritz und Feodora Krämer, mit denen sie im Jahre 1905 nach Frankfurt zog. Sie studierte 1913-1919 in Heidelberg, Berlin und Jena Mathematik und Naturwissenschaften; anschließend unterrichtete sie in einem zionistischen Gymnasium in Kaunas (Litauen) Mathematik. Sie heiratete 1924 in Frankfurt den sozialdemokratischen Zigarettenfabrikanten Moritz Oppenheimer, bekam mit ihm vier gemeinsame Kinder und lebte 1939 mit ihnen in Fränkisch Crumbach. Die vier Kinder hießen: Hannah (*1925), Ruth (*1929), Michael (*1930) und Feodora (*1934). Im Nationalsozialismus hatte die jüdische Familie viel zu erleiden, z. B. mussten sie ihr Haus weit unter Wert verkaufen. Sie zogen in Anschluss nach Mannheim.

Margarethe fing an, ein israelitisches Waisenhaus in Mannheim, R7,24 zu leiten. Aus Verantwortungsbewusstsein gegenüber den Waisenkindern entschied sie sich gegen die Auswanderung. Sie rettete mit ihrem Ehemann ihre Töchter Ruth und Hannah durch einen Kindertransport nach England, während die anderen Kinder nach Gurs verschleppt worden sind, wo sie dank jüdischen Hilfsorganisationen entkommen konnten. 1942 schrieb sich die Familie zwischendurch Briefe, während sie nicht die Möglichkeit hatte sich zu sehen. Dann versuchte sich das Ehepaar zu verstecken, doch sie konnten der Deportation gemeinsam mit allen Waisenhauskindern nach Auschwitz nicht entkommen. Am 8. Mai 1942 wurde Margarete Oppenheimer ermordet.

2019 wurde in Mannheim in R7, 24 ein Stolperstein zum Gedenken an Margarethe Oppenheimer verlegt.

Weiterführende Literatur und Quellen:
Bildquelle:

MARCHIVUM, Bildsammlung, KF041513

Autorin: Mija Pavlovic, 2022, Teilnehmerin des Projekts Wikigirls im Juli 2022.
Datum: 03.05.2023

Weitere Denk-Tage im Mai